Wir unterstützen den Appell zu verpflichtendem nachhaltigen Einkauf in Bund, Ländern und Kommunen, um der sozialen Komponente der Marktwirtschaft zu mehr tatsächlicher Umsetzung zu verhelfen.
Als Aktionsbündnis setzen wir uns dafür ein, dass aus Steuergeldern finanzierte Einkäufe der öffentlichen Hand frei sein sollen von Ausbeutung von Mensch und Natur.
Über viele Jahre bestand die Möglichkeit, freiwillig höhere Standards in der Lieferkette zum Maßstab zu machen. Firmen, die bereits freiwillig mit hohen Standards arbeiten, haben Wettbewerbsnachteile, wenn andere Firmen im Preiswettbewerb nach unten die Augen verschließen vor Missständen entlang der Lieferketten, wie z.B. bei Kinderarbeit. Hier gilt es aus unserer Sicht, mit einem geeigneten Rahmen, eben der Verpflichtung zu nachhaltigem Einkauf, für vergleichbare Rahmen- und damit Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.
Gerade mit dem großen Einkaufsvolumen der öffentlichen Hand sehen wir die Möglichkeit, große Veränderungen in den Lieferketten zu bewirken. Erst recht dann, wenn es nicht von einzelnen Kommunen, Verwaltungen oder Mitarbeiter:innen abhängt, sondern eine Verpflichtung dazu existiert. Wie viel Ressourcen in den Verwaltungen könnten eingespart und anderer Stelle eingesetzt werden, wenn es statt unzähliger Einzelausschreibungen und nachfolgender notwendiger Prüfungen ein Register gäbe, aus denen Lieferanten mit sauberen Lieferketten ausgewählt werden können?
Berlin macht es vor mit der Kompetenzstelle Faire Beschaffung, auch einzelne Bezirke gehen voran für mehr Nachhaltigkeit: Wo der Wille vorhanden ist, verkrustete Strukturen entlang der Lieferkette aufzubrechen für mehr Nachhaltigkeit, findet sich auch ein Weg dazu.