Fast Fashion – Fasern, Frauenrechte und Toilettenspülung
Es ist das Fast Fashion Zeitalter: Große Fashion Labels bringen jährlich bis zu 24 Kollektionen raus. Ein Trend folgt dem Nächsten. Immer weiter, schneller, höher…
Die Mode- und Textilwirtschaft ist eine der größten Industrien weltweit. Zu ihren Schattenseiten gehören katastrophale Arbeitsbedingungen von Frauen vor allem in asiatischen Ländern und Osteuropa mit Löhnen weit unter dem Existenzminimum, zahlreichen – oft unbezahlten – Überstunden, Diskriminierung und Verhinderung von gewerkschaftlicher Organisation. Nicht nur die Menschen leiden unter den ausbeuterischen Auswüchsen der globalen Fashionproduktion, sondern auch die Umwelt: verdreckte Luft, vergiftete Flüsse und Seen und weite Transportwege sind die Folgen.
Ein paar Zahlen gefällig?
Nach Schätzungen befinden sich bereits 1,4 Billionen Mikrofasern in den Ozeanen. Das Waschen von Kunstfaserkleidung hat daran mit 35 % den größten Anteil überhaupt. Alleine 552.000 Tonnen Mikrofasern gelangen dadurch jährlich in die Gewässer.
80% der Angestellten in den Nähfabriken in Bangladesch (nach China der weltweit größte Exporteur von Bekleidung) sind Frauen. Sie sind von den Arbeitsrechtsverletzungen besonders häufig und besonders stark betroffen.
Es gibt kein Land, das niedrigere Lohnkosten als Bangladesch hat. Meist verdient eine Arbeiterin in einer Textilfabrik in Bangladesch nur 0,40ct in der Stunde.
Die Herstellung von Bekleidung ist für rund 10% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich.
7.000 Liter Wasser werden für die Produktion einer einzigen Jeans verbraucht. Mit dieser Menge Wasser könnten wir über ein halbes Jahr lang tagtäglich die Toilettenspülung benutzen!
Ein T-Shirt, dass für 10 € gekauft werden kann, hat also in Wahrheit deutlich höhere Kosten für die Menschen in der Lieferkette und für die Umwelt. Das zeigt auch diese Grafik:
Nachdem in die Produktion viel Arbeitskraft und Ressourcen geflossen sind, tragen die Menschen in Deutschland ihre Kleidung aber leider immer seltener. Tendenz: steigend.
Schau mal an deinen Kleidungsstücken, wo sie produziert wurden – Woher kommt deine Lieblingskleidung?
Wie viel der Kleidung in deinem Schrank hast du in letzter Zeit nicht angerührt?
Die gute Nachricht ist: Du als Konsument:in hast immer die Wahl!
Second-Hand, Teilen mit Freund:innen und natürlich Fair Fashion sind die nachhaltigen Alternativen.